Die Firma Schlüsselmax aus Wien eröffnet unsere Interviewreihe mit seriösen Schlüsseldiensten. Der Geschäftsinhaber der Schlüsselmax KG hat uns 5 Fragen beantwortet rund um Gütesiegel, die vieldiskutierte Schlüsseldienst-Mafia und andere Themen die die Schlüsseldienst-Branche betreffen.
Interview mit dem Aufsperrdienst Schlüsselmax KG aus Wien
Was unterscheidet sie und ihre Dienstleistung von anderen Schlüsseldienst-Mitbewerbern?
Antwort:
Unser Service zeichnet sich vor allem durch transparente Preislisten und beschädigungsfreie Türöffnungen aus. Auf diesen beiden Säulen basiert unser Markenzeichen.
Denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, das volle Vertrauen unserer Kunden zu gewinnen – aber langfristig. Und zwar, indem wir Ihre Notsituationen nicht ausnutzen, auch wenn wir es könnten. Das heißt: Es gibt keine Tricks, keine versteckten Preisfallen, kurzum keine Abzocke.
Die transparenten Preislisten sind auf unserer Website einsehbar und setzen sich ausschließlich aus nachvollziehbaren und leistbaren Fixpreisen zusammen.
Prinzipiell versuchen wir unseren Kunden preislich immer so weit wie möglich entgegen zu kommen.
Weiter zur zweiten Säule: Die professionell durchgeführte Arbeit. Hierzu schauen wir auf die Qualifikation unserer Mitarbeiter und kümmern uns regelmäßig um deren fachliche Aus- und Weiterbildung. Das heißt, bei uns arbeiten erfahrene Profis, die auch komplizierte Aufträge ohne Zwischenfall erledigen können.
Auch die Statistik spricht dafür, dass dieses Konzept klappt: Denn bisher konnten wir 99,9% aller Aufsperrungen ohne jegliche Beschädigung an der Tür durchführen. Beschädigungsfreie Türöffnungen sind also unsere Spezialität. Und das ist keine Selbstverständlichkeit in der Branche. Vielleicht sind wir unseren Mitbewerbern auch aus diesem Grund ein Dorn im Auge.
Doch unsere Dienstleistung unterscheidet sich noch in einem weiteren Punkt vom Service anderer Anbieter. Und zwar weil wir für jede Türöffnung einen Teil des Erlöses an die Krebsforschung im St. Anna Kinderspital spenden. Wir arbeiten nämlich mit der Überzeugung, dass man in jeder Situation etwas Gutes tun kann um anderen zu helfen. Und zwar egal wie ausweglos die Lage zu sein scheint. Sogar dann, wenn man sich aus der eigenen Wohnung ausgesperrt hat!
Stichwort „Schlüsseldienst-Mafia“ – gibt es sie wirklich? Und wer steckt dahinter?
Antwort:
Ja, diese Domäne ist nicht unberührt von sogenannten schwarzen Schafen, auch „Schlüsseldienst-Mafia“ genannt.
Dabei handelt es sich in der Regel um Call Center die von Deutschland aus arbeiten, sich aber als lokale Anbieter ausgeben. Bei einem Anruf wird ein lokaler unqualifizierter Partner geschickt, der womöglich keine Erfahrung im Türöffnen hat. Außerdem gehört es oft zur Taktik, den Türbeschlag und das Schloss mit Absicht zu beschädigen. Denn dann wird automatisch ein neues Türschloss verrechnet. Sie nutzen Notsituationen aus, um möglichst hohe Rechnungen zu erzielen und schüchtern Ihre Opfer gezielt ein.
Übrigens leidet auch unsere Firma unter dem Schaden, den diese Leute anrichten. Denn nicht nur bestätigen sie den schlechten Ruf, den die Branche eh schon hat. Außerdem haben solche zwielichtigen Anbieter auch wiederholt Rechnungen auf unseren Namen ausgestellt. So decken sie ihre wahre Identität und wälzen die Konsequenzen ihres Betrugs auf uns ab.
Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Fragen die man am Telefon stellen sollte, bevor man einen Schlüsseldienst beauftragt? Und wie erkennt man ihrer Meinung nach schon am Telefon einen unseriösen Anbieter?
Antwort: Zunächst ist es wichtig dem Schlüsseldienst schon am Telefon einen Überblick über das Problem zu geben. Da kann man dann an der Reaktion und den Fragen sehen, ob der Anbieter weiß worum es geht, ob er die Lage seriös einschätzen kann.
Weiters sollte man auch die Preisfrage ansprechen. Gibt es einen Fixpreis? Sind Anfahrtskosten in der Preisangabe inkludiert? Welche Nebenkosten können zusätzlich anfallen? Kommt eine abwehrende Reaktion, ist das kein gutes Zeichen.
Ein gutes Bild von einem Schlüsseldienst kann man sich aber auch über dessen Website machen. Ist hier alles klar und transparent dargestellt? Wird man nicht von Werbeanzeigen erschlagen? Was steht im Impressum?
Am Telefon ist es dann auch ratsam, eine Zeitangabe zu verlangen. Und zwar um zu prüfen ob es sich wirklich um einen lokalen Anbieter handelt.
Erhält man freundliche und kompetente Antwort sowie fachkundige Information, dann spricht das für die Vertrauenswürdigkeit des Schlüsseldienstes.
Als Schlüsseldienst erlebt man sicher hin und wieder kuriose Dinge. Welche Türnotöffnung ist ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Antwort:
Da könnte ich einige Geschichten erzählen. Also generell ist die Stimmung vor Ort meist eher schlecht, wenn ich als Aufsperrdienst ankomme. Obwohl Frauen in der Regel gelassener reagieren als die Männer. Aber oft kommt es zu Streitigkeiten und Vorwürfen vor der zugefallenen Tür. Die Leute ärgern sich eben. Kurioses habe ich auch schon oft erlebt. Zum Beispiel Menschen, die sich plötzlich vor ihrer Wohnungstür befinden, mit kaum mehr als einem Tuch oder einer Decke bekleidet, und sich nicht mehr erinnern, wie sie dahin gekommen sind.
Aber ich erlebe auch echte Dramen, die mir sicherlich auch in Erinnerung bleiben werden. Zum Beispiel, wenn eine Türöffnung zwangsweise vom Gerichtsvollzieher beauftragt wird. Da musste ich einmal eine Wohnung aufsperren, weil die Mieterin delogiert werden sollte. Das war eine junge Frau mit fünf Kindern die nicht wusste wo sie hingehen sollte. Es war mitten im Winter.
Manchmal werde ich auch von besorgten Freunden oder Verwandten von Mietern angerufen, wenn weil sich diese nicht mehr melden. Dann sind die betroffenen zum Beispiel gestürzt und liegen seit Tagen hilflos am Boden oder sind schon verstorben.
Da ist es natürlich umso erfreulicher, wenn die Sache am Ende gut ausgeht. Zum Beispiel, wenn sich ein Kind in der Wohnung eingesperrt hat. Dann sind die Eltern immer sehr dankbar und erleichtert.
Wie wichtig ist es ihrer Meinung nach für den Konsumenten bei der Wahl der richtigen Firma auf ein Aufsperrer-Gütesiegel (Interkey, KEO) zu achten
Antwort:
Ein Gütesiegel kann ein guter Anhaltspunkt bei der Einschätzung einer Firma sein. Aber meiner Meinung nach, sagt es nicht immer etwas aus. Was KEO betrifft, das österreichische Kuratorium für Einbruchschutz und Objektsicherheit, bin ich nicht immer überzeugt. Denn viele von den hier empfohlenen Schüsseldiensten haben zum Beispiel keine transparenten Preislisten. Zudem werden die meisten Ur-Gesteine dieser Community seit Jahren nicht mehr professionell überprüft und neue Firmen werden nur sehr ungern aufgenommen.
Stattdessen stellt Interkey, der Fachverband Europäischer Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte, hohe Anforderungen an seine Mitglieder, und die Mitgliedschaft muss man sich jedes Jahr anhand von objektiven Konditionen „erarbeiten“. Denn das europäische Gütesiegel steht für Fachkompetenz, Seriosität und Vertrauen.
Doch es gibt noch zahlreiche andere Gütesiegel, die vielleicht hierzulande weniger bekannt sind. Da wäre zum Beispiel das englische Gütesiegel der MLA (Master Locksmiths Association). Es gibt fast in jedem Land einen eigenen Verband mit eigenem Gütesiegel. Wobei nicht alle Gütesiegel im gleichen Maße aussagekräftig sind. Aber auch hier gibt oft schon die offizielle Website eines Verbandes viel Aufschluss über dessen Seriosität.
Bei der Wahl vom Schlüsseldienst sollte man im Notfall jedenfalls auch immer auf das eigene Bauchgefühl achten. Denn hat man schon am Telefon kein gutes Gefühl, sollte man sich lieber genauer informieren.
Vielen Dank für das Interview!